Eichenprozessionsspinner – kleines Tier mit großer Wirkung

Eichenprozessionsspinner - Thaumetopoea processionea
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Nach einem Waldspaziergang kann es vorkommen, dass die Haut juckt und brennt. Schuld daran sind häufig die Gifthaare eines kleinen Waldbewohners, der sich immer weiter in Deutschland ausbreitet. Der Eichenprozessionsspinner hält sich überwiegend in Wäldern und Parks auf, die mit Eichen bewachsen sind.

Milde Wintermonate und warme Frühlingstage bieten dem Tier ideale Lebensbedingungen. Wer sich gerne in der Natur aufhält, sollte Regionen mit starkem Eichenwuchs in den Sommermonaten besser meiden oder sehr achtsam sein. In diesem Artikel erläutern wir Dir die wichtigsten Fakten zum Eichenprozessionsspinner. Wie sieht das Tier aus? Welche Gefahren bestehen beim Kontakt? Was für Symptome sind erkennbar? Diese und weitere Fragen beantworten wir Dir jetzt.

Es handelt sich um einen Nachtfalter aus der Unterfamilie der Prozessionsspinner. Die lateinische Bezeichnung ist Thaumetopoea processionea. Ursprünglich war das Lebewesen in den Wäldern Mittel- und Südeuropas beheimatet, aber durch die Klimakrise entwickelt sich die Raupenart immer weiter Richtung Norden. Nicht nur in Wäldern, sondern auch in Gärten, Parks, Friedhöfen und Alleen sind die Tiere zu finden.

Die Raupen bilden dünne Brennhaare, wenn sie das dritte Larvenstadium erreicht haben. Die Brennhärchen sind innen hohl und enthalten das Gift Thaumetopoein. Es kann vorkommen, dass Massenvermehrungen auftreten. Dieser natürliche Verlauf hat sich in der Vergangenheit stets ohne Eingriff des Menschen zurückentwickelt. Ausgewachsene Falter sind grau-braun, haben zarte Querstreifen auf den vorderen Flügeln und einen buschigen Kopf. Die Antennen des Weibchens sind schwächer gefächert als die des Männchens. Die Spannweite der Flügel beträgt circa 30 Millimeter. Meistens kann man die Falter ab Juli bis Anfang September fliegen sehen.

Bis der Falter ausgewachsen ist, muss sich die Raupe bis zu 6 Mal häuten. Nach dem zweiten Larvenstadium entwickeln sich die für den Menschen gesundheitsschädlichen Brennhaare. Dieser Entwicklungsprozess läuft Ende April bis Anfang Mai ab. Zu Beginn ist die Larve gelblich-braun. In späteren Entwicklungsstadien entsteht außerdem ein breiter dunkler Streifen auf dem Rücken. Der schwarze Kopf ist genauso breit wie der Körper. Im letzten Stadium vor der Verpuppung sind die Raupen bis zu 5 Zentimeter groß. Man kann die Raupen in Ansammlungen auf Eichenbäumen finden.

Ab dem dritten Larvenstadium kann der Thaumetopoea processionea gesundheitliche Schäden anrichten. Im Mai und Juni ist für den Menschen deshalb Vorsicht geboten. Die dünnen Brennhaare knicken leicht ab und bleiben aufgrund von Widerhaken fast unsichtbar an der Haut haften. Das in den Härchen enthaltene Eiweißgift bringt bei Hautkontakt unangenehme Folgen mit sich. Mit jedem fortschreitenden Wachstumsstadium steigt die Gesundheitsgefahr. Eine ausgewachsene Raupe hat über 700.000 Brennhaare. Die Härchen dringen leicht in die Schleimhäute und in die Haut ein und bleiben dort stecken.

Das höchste Risiko entsteht beim unmittelbaren Raupenkontakt. Während der Fraßzeit der Thaumetopoea processionea ist die Gefahr am größten. Die Häutungsnester und Verpuppungsgespinste, die am Boden oder am Baum zu finden sind, stellen eine ganzjährige Gefahrenquelle dar. Berührt man die Haare, dann löst das toxische Reaktionen aus. Die Gifte in den Brennhaaren sind sogar viele Jahre aktiv. Auch das Brennholz aus dem Gebiet der Raupen stellt ein Risiko dar. Aus diesen Gründen können Gesundheitsbeschwerden während des gesamten Jahres auftreten.

Die eindringenden Raupenhaare greifen die Oberhaut und die Schleimhaut an. Das verursacht in vielen Fällen Hautentzündungen, Quaddeln und Knötchen. Bleiben die Reaktionen unbehandelt, klingen die Symptome nach circa 2 Wochen ab. Meistens sind die Hautareale betroffen, die unbekleidet waren.

Durch das Einatmen der Brennhaare kommt es zu Reizungen der Nasen- und Mundschleimhaut. Das kann zu Bronchitis bis hin zu asthmatischen Erkrankungen führen. Begleitend entstehen Symptome wie Müdigkeit, Schwindel, Fieber und Bindehautentzündungen. In seltenen Fällen können allergische Schockreaktionen auftreten.

Zusammenfassend lassen sich folgende Symptome zusammentragen:

  • starker Juckreiz
  • Atemnot
  • entzündete Schleimhäute (insbesondere Rachenschleimhaut)
  • Entzündungsreaktionen der Haut (Ausschlag, Knötchen und Quaddeln)
  • Entzündung der Bindehaut
  • Schwindel
  • Fieber
  • Müdigkeit
  • Allergischer Schock (selten)

Grundsätzlich klingen die Beschwerden nach ein bis zwei Wochen ab. In dieser Zeit unterstützen entzündungshemmende Cremes und andere Mittel aus der Gruppe der Antihistaminika den Heilungsprozess. Bei Atemnot ist es wichtig, sofort den Notarzt zu kontaktieren. Wenn man weiß, dass der Brennhaarkontakt heftige Reaktionen auslöst, dann sollten Notfallmedikamente bereitstehen. Eine kompetente Beratung beim Hausarzt oder in der Apotheke hilft, den richtigen Umgang mit auftretenden Beschwerden zu finden.

Bei schwachen Reaktionen eignen sich Lotionen oder Gele, die auch bei Mückenstichen verwendet werden. Wenn man die betroffenen Hautstellen kühlt, schwächt das die unangenehmen Reaktionen. Falls die Schleimhaut der Augen betroffen ist, kann reichlich Wasser zur Linderung der Reaktion führen. Eine stationäre Therapie nach dem Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner ist nur sehr selten erforderlich.

Folgende Medikamente können bei Beschwerden durch die Brennhaare des Eichenprozessionsspinners helfen:

  • cortisonhaltige Cremes: lindern juckende und entzündliche Hautirritationen
  • topische Antihistaminika (Creme): gegen Juckreiz und Brennen; Tube am besten im Kühlschrank aufbewahren
  • orale Antihistaminika: bei allergischen Reaktionen und stärkeren Beschwerden (Tropfen oder Tabletten)
  • Kortisontherapie mit Tabletten: bei starken Symptomen
  • zusätzliche Empfehlungen: Thermalwasser-Spray sowie Kalt-Kompressen (sorgen für angenehmen Kühleffekt)

Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Raupe zu bekämpfen. Die Vorgehensweise richtet sich nach der Befallstärke der Bäume. Auch die Häufigkeit, mit der Personen in der Nähe der Bäume verweilen, ist ausschlaggebend für die Wahl der Bekämpfungsmethode. Sind beispielsweise Eichen auf dem Gelände eines Kindergartens befallen, dann zieht das eine hohe Eindämmungsstufe nach sich. Baumexperten treffen zusammen mit der Gemeinde und den Baumbesitzern eine Entscheidung, welche Maßnahme im Verhältnis zur Gefahr steht.

Diese Bekämpfungsmaßnahmen stehen in der Regel zur Wahl:

  • nichts tun und die Öffentlichkeit informieren
  • betroffenes Gebiet absperren
  • biologische Bekämpfungsmittel spritzen
  • biologische Bekämpfung mit insektenparasitären Fadenwürmern
  • mechanische Eliminierung durch Absaugen
  • thermisches Abflammen
  • kombinierte Verfahren
  • chemische Verfahren
  • natürliche Fressfeinde (zum Beispiel Wanzen, Schlupfwespen, Fledermäuse)

Thaumetopoea processionea – das klingt wie der Name einer griechischen Göttin. Das kleine Geschöpf schaut ganz friedlich aus, kann aber einen brennenden Eindruck und unangenehme Reaktionen hinterlassen. Achte besonders in den Sommermonaten auf ein paar Dinge. Berühre die Raupen und Gespinste nicht. Falls Du doch mit den Tieren Kontakt hattest, wechsel sofort die Kleidung und dusche ausgiebig. Die giftigen Raupenhaare sind nämlich widerspenstig und haften einfach überall. Treten gesundheitliche Probleme auf, dann ist ein Arztbesuch die beste Wahl.


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Darko Djurin (Der Philosoph) wurde am 04.05.1985 in Wien geboren. Er ist diplomierter Medienfachmann und Online Social Media Manager. Seit Jahren beschäftigt er sich mit Musik Produktion, Visual Effects, Logo- & Webdesign, Portrait und Architekturfotografie und SEO – Suchmaschinenoptimierung. Seine Leidenschaft zum bloggen entdeckte er vor 15 Jahren. Der neue Mann ist nicht nur ein Projekt für ihn vielmehr sieht er es als seine Berufung seine Denkweise und Meinung auf diese Art kundzutun.

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