Viele Menschen haben große Freude am Schabernack der lustig und bunt geschminkten Unterhaltungskünstler, den Clowns. Ausnahmen bilden Menschen, die unter einer Clown-Phobie leiden. Die Clownphobie, die auch als Coulrophobie bezeichnet wird, beschreibt die Angst vor Clowns. Diese Phobie gehört mittlerweile zu den 10 der am häufigsten vorkommenden Phobien. Die Schminke ist es vermutlich, die Barrieren aufbaut. Natürlich gibt es zahlreiche Menschen, für welche der Auftritt des Clowns der große Höhepunkt des Zirkusbesuches ist, während sich dann andere vor Angst am liebsten verkriechen und die Veranstaltung gern verlassen würden. Doch warum ist das so? Die Ursachen konnten bisher nur unzureichend ermittelt werden, aber scheinbar ist diese Angst in unangenehmen Erfahrungen begründet, die in der Kindheit geschehen sind oder in Filmen, die geschaut wurden.
Clownphobie – die Ursachen
Der Clown kommt in die Manege, mit Perücke, einem weiß geschminktem Gesicht, in einer Pluderhose und großen Schuhen. Die Nase ist meistens rund und rot und der Mund ebenso rot und riesengroß. Durch ihre Tollpatschigkeit und die dummen Streiche versuchen sie, das Publikum zu erheitern. Eigentlich soll der Clown Freude machen und zum Lachen bringen, halt ein Spaßmacher sein. Meist gelingt dies auch, doch nicht immer. Bei manchen bricht eine Panik aus, wenn er in das Gesicht eines Clowns schaut. In diesem Fall wird von der Clownphobie gesprochen. Warum das so ist, konnte wissenschaftlich noch nicht eindeutig geklärt werden. Ein Erklärungsansatz hierfür wären die bösartigen Clowns aus den Horrorfilmen.
Ein weiterer Grund könnte sein, dass bei einem geschminkten Clown meist nicht die eigentliche Mimik, die hinter der Fassade steckt, zu erkennen ist. Die undurchdringliche Maske ermöglicht es nicht, wahre Gefühle zu erahnen. Es ist nicht ersichtlich, ob der Clown freundlich oder böse gestimmt ist. Zudem sind die Clowns meistens laut, aufdringlich und benehmen sich merkwürdig, was vor allem auf sensible und schüchterne Kinder häufig Angst einflößend wirkt. Woher stammt der Name? Die Clownphobie, der Begriff, stammt aus dem Griechischen. „Coulro“, das von „kōlo“ kommt, bedeutet „Körperteil“. Das auffällige Körperteil ist beim Clown das stark geschminkte Gesicht. Bei der Phobie, die aus dem griechischen Wort „phobos“ kommt, handelt es sich um die entsprechende Angststörung.
Killer-Clowns im TV können zur Clownphobie führen
Clowns haben oft gute Laune, doch dies bedeutet nicht, dass jeder Clown automatisch auch ein freundlicher Clown ist. Speziell aus Hollywood-Filmen ist es bekannt, dass manche Clowns, im Gegensatz zu den freundlichen Kollegen vom Zirkus, zu allem Möglichen fähig sind. Das Ziel des Killer-Clowns ist, Angst zu verbreiten und zwar so richtig, was meist auch gelingt. Die Verbindung zwischen einem Clown und einem bestialischen Mörder wurde von Filmemachern und Romanschreibern immer wieder aufgegriffen. Der wahrscheinlich bekannteste der Killer-Clowns ist wohl der Clown aus „Es“, dem Horrorfilm von Stephen King. Auf Halloween-Veranstaltungen sind die Clowns ebenso fast immer vertreten, beispielsweise bei den Horror Nights des Universal Resorts Orlando, wo der Killer-Clown bereits seit Jahren Symbolfigur ist.
Aus einer Angst vor dem Clown kann eine Clownphobie werden
Solche Geschichten prägen, wenn sie einmal gesehen wurden und hinterlassen einen negativen Eindruck. Der Kopf bzw. das Gehirn ist in der Lage, Dinge zu speichern und sie nie wieder zu vergessen. Daher haben viele Kinder schon sehr früh Respekt vor den Clowns, was in einer Clownphobie enden kann. Die Angst vor Clowns muss abgebaut werden, um die Phobie zu überwinden. Wer seine Angst vor Clowns loswerden möchte, da sie vielleicht stark ausgeprägt ist, sollte sich Hilfe suchen. Hierbei ist es wichtig, anhand ausgeklügelter Fragen entsprechende Kindheitserinnerungen in das Gedächtnis zu rufen, die der Auslöser der Clownphobie sein könnten. Es ist wichtig, den Schreckensmoment zu erkennen, zu analysieren und letzten Endes zu verarbeiten.
Clown-Angst-Workshops
Bei Clown-Angst-Workshops lernen Menschen, die unter einer Clownphobie leiden, Clowns in zivil kennen. Sie unterhalten sich mit ihnen erst einmal in real, bevor sie danach vor den eigenen Augen in die Kostüme schlüpfen. Die Clownphobie wird auf diese Weise nach und nach abgebaut. Viele Menschen können durch solch einen Workshop geheilt werden und sich wieder problemlos einem Clown annähern.
Wie mit der Clownphobie umgehen?
Dass Kinder zunächst einmal Angst vor Clowns haben, ist absolut normal. Kinder fürchten sich nun einmal vor Unbekanntem und dazu gehören auch die Spaßmacher. Mit zunehmendem Alter wird diese Angst schwächer. Das Kind sollte in diesem Fall nicht auf Zwang mit den Clowns konfrontiert werden. Bei Erwachsenen ist das Vermeiden ebenso sinnvoll, denn auch sie kann die Phobie treffen. Menschen haben im Allgemeinen nicht nur Angst vor einem Clown, sondern generell vor verkleidenden Wesen. Clowns zu meiden, ist nicht schwer, denn verglichen mit anderen Phobien, können Clowns leicht gemieden werden, was obendrein nicht die Lebensqualität beeinträchtigt, wie es bei anderen Phobien der Fall ist. Sie spielen im Alltag keine Rolle. Wer es beheben möchte oder unter einer starken Panik leidet, die ihn vielleicht sogar bis in die Träume verfolgt, kann einen Psychotherapeuten aufsuchen. Dieser versucht, die Ursachen für die Phobie zu finden und den Betroffenen stufenweise mit den Clowns zu konfrontieren und ihn schrittweise daran zu gewöhnen.
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Fazit
Dies war alles Wissenswerte rund um die Clownphobie. Sie kann in jedem Alter auftreten, doch vermehrt wird sie bei Kindern beobachtet oder bei Menschen, die in der Kindheit unangenehme Erfahrungen mit Clowns gemacht haben, was sie tief im Inneren geprägt hat. Wer sich nicht so sehr davon gestört fühlt, sollte einen Zirkus etc. einfach meiden. Ansonsten empfiehlt sich eine Psychotherapie oder ein Workshop. Die Clownphobie wird mittels gestufter Konfrontation behandelt, damit nach und nach eine Besserung eintritt.
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