Von Haarausfall ist ungefähr jeder zweite Mann betroffen. Es gibt verschiedene Arten von Haarausfall bei Männern, die es zu erkennen gilt, bevor eine Behandlung vorgenommen wird.
Belastet Dich der Haarausfall, solltest Du einen Hautarzt konsultieren. Hilft keine medikamentöse Behandlung, solltest Du an eine Haartransplantation denken, die bei verschiedenen Arten von Haarverlust bei Männern in Frage kommt.
Arten von Haarausfall bei Männern – wann liegt ein Haarausfall vor?
Wann genau ein Haarausfall vorliegt, kann nicht pauschal gesagt werden. Das hängt von den verschiedenen Arten von Haarverlust bei Männern ab. Jeder gesunde Mensch verliert täglich 70 bis 100 Haare.
Gehen Dir mehr als 100 Haare am Tag aus, muss das noch kein Haarausfall sein. Abhängig von der körperlichen Verfassung und von der Jahreszeit können mehr oder weniger Haare ausfallen.
Wenn Dir jedoch auffallend viele Haare ausfallen oder die Haare büschelweise ausgehen, ist das ein Alarmsignal. Du solltest einen Hautarzt konsultieren. Er kann die verschiedenen Arten von Haarausfall bei Männern diagnostizieren.
Um die richtige Behandlung einzuleiten, muss der Arzt die Ursache herausfinden. Er nimmt Blutuntersuchungen und eine Untersuchung der Kopfhaut vor. Da ein Haarausfall auch stressbedingt oder durch eine unausgewogene Ernährung entstehen kann, wird Dich der Arzt auch über Deine Lebensumstände befragen.
Die häufigsten Arten von Haarverlust bei Männern sind
- hormonell bedingter Haarausfall (androgene Alopezie)
- diffuser Haarausfall (Effluvium)
- kreisrunder Haarausfall (Alopezia areata)
Darüber hinaus gibt es noch verschiedene andere Arten von Haarausfall, die jedoch selten auftreten und verschiedene Ursachen haben. Sie sind häufig krankheitsbedingt.
Die häufigste Art von Haarausfall bei Männern: androgene Alopezie
Die häufigste Art von Haarausfall bei Männern ist die androgene Alopezie. Dieser Haarausfall ist sowohl erblich als auch hormonell bedingt. Die ersten Anzeichen können sich bereits in der Pubertät bemerkbar machen, indem der Haaransatz zurückweicht und sich Geheimratsecken bilden. Hatten Dein Vater, Dein Großvater oder Dein Onkel bereits einen zurückgewichenen Haaransatz, Geheimratsecken oder eine Glatze, musst Du damit rechnen, ebenfalls die Haare durch eine androgene Alopezie zu verlieren.
Bemerkst Du bei Dir einen Rückgang des Haaransatzes, Geheimratsecken oder eine Glatze, handelt es sich mit Sicherheit um eine androgene Alopezie, sodass andere Arten von Haarausfall bei Männern ausgeschlossen werden können. Bei der androgenen Alopezie verkürzen sich die Wachstumsphasen der Haare.
Die Haarzyklen werden immer kürzer. Im Gegensatz zu anderen Arten von Haarverlust bei Männern spielen bei dieser Art von Haarausfall die Sexualhormone eine wichtige Rolle.
Das männliche Hormon Testosteron kann beim androgenen Haarausfall verstärkt produziert und vom Körper in Dihydrotestosteron umgewandelt werden. Die Haarwurzeln reagieren empfindlich auf das Hormon Dihydrotestosteron.
Die kahlen Stellen werden immer größer, bis schließlich nur noch ein kleiner Haarkranz am Hinterkopf verbleibt. Im Endstadium verschwindet auch dieser Haarkranz, sodass eine Vollglatze entsteht. Haben sich solche kahlen Stellen erst einmal gebildet, können dort keine Haare mehr wachsen.
Mit Haarwuchsmitteln oder mit dem Hormonpräparat Finasterid, das auch zur Behandlung von Erkrankungen der Prostata verwendet wird, kann der Haarausfall in einigen Fällen verzögert werden. Der Haarausfall kann auch mit Vitamin B5 oder Bestandteilen des Haarproteins Keratin aufgehalten werden.
Um den erblich bedingten Haarausfall nicht zu begünstigen, solltest Du Dein Haar nicht zu stark strapazieren, es keiner intensiven Sonneneinstrahlung aussetzen, nicht zu häufig föhnen und nach dem Waschen nicht zu stark rubbeln.
Stören Dich die kahlen Stellen, solltest Du rechtzeitig an eine Haartransplantation denken. Ist der Haarausfall erst sehr weit fortgeschritten, ist nicht mehr genügend Haar für eine Transplantation vorhanden.
Der diffuse Haarausfall
Anders als bei anderen Arten von Haarausfall bei Männern entstehen beim diffusen Haarausfall zunächst keine kahlen Stellen. Der Haarverlust betrifft den gesamten Kopf. Das Haar wird insgesamt dünner und lichter, sodass die Kopfhaut sichtbar wird. Schreitet der diffuse Haarausfall weiter fort, kann es zur Bildung einer Vollglatze kommen.
Die Ursache für einen diffusen Haarausfall ist meistens eine Schädigung der Haarwurzeln, die durch eine Schilddrüsenerkrankung oder eine Infektionskrankheit auftreten kann. Im Gegensatz zu anderen Arten von Haarverlust bei Männern kann ein diffuser Haarausfall in einigen Fällen gestoppt werden. Mit der richtigen Behandlung können sich die Haare wieder verdichten.
Es ist daher wichtig, dass Du Dich rechtzeitig in eine ärztliche Behandlung begibst. Der Arzt kann die entsprechende Behandlungsmethode auswählen und Dir vielleicht wieder zu vollerem Haar verhelfen.
Weitere Ursachen von diffusem Haarausfall können
- Einnahme bestimmter Medikamente
- Stress
- Eisen- oder Vitaminmangel infolge einer Mangelernährung oder von Diäten
- hormonelle Veränderungen
sein.
Wichtig ist daher, dass Du Deinen Arzt über Deine Lebensumstände, Deine Ernährungsgewohnheiten und die Einnahme von Medikamenten informierst. Ist Stress oder eine mangelhafte Ernährung die Ursache, kann das Problem mit Stressabbau und einer gesunden, ausgewogenen Ernährung bekämpft werden.
Helfen die verschiedenen Behandlungen nicht, kannst Du an eine Haartransplantation denken. Sie sollte rechtzeitig erfolgen, da bei einem fortschreitenden diffusen Haarausfall nicht mehr genügend Haare für eine Transplantation vorhanden sind.
Der kreisrunde Haarausfall
Zu den häufigsten Arten von Haarausfall bei Männern zählt der kreisrunde Haarausfall. Er kann schneller fortschreiten als andere Arten von Haarverlust bei Männern. Der kreisrunde Haarausfall zeigt sich durch scharf begrenzte kreisrunde Areale, an denen sich keine Haare befinden und die zumeist münzgroß sind.
Meistens tritt der kreisrunde Haarausfall am Hinterkopf und an den Seiten des Kopfes auf. Er kann Männer jeden Alters treffen und auch im Kindes- oder Jugendalter auftreten. Der kreisrunde Haarausfall kann sich auch auf andere Körperareale ausdehnen. Das Haar kann an den haarlosen Arealen nach drei Monaten wieder nachwachsen. Das ist jedoch nicht immer der Fall.
Bemerkst Du bei Dir einen kreisrunden Haarausfall, solltest Du einen Arzt konsultieren. Er kann die Ursache aufdecken und die entsprechende Behandlung verordnen. Im Gegensatz zu anderen Arten von Haarausfall bei Männern kann der kreisrunde Haarausfall vielfältige Ursachen haben:
- Störung des Immunsystems
- Schilddrüsenerkrankung Hashimoto-Syndrom
- allergisches Asthma
- Heuschnupfen
- Neurodermitis
- psychischer Stress.
Für den kreisrunden Haarausfall gibt es keine Standardbehandlung. Findet der Arzt die Ursache heraus und handelt es sich um einen schwereren Fall, kann er kortisonhaltige Präparate verordnen. Nur dann, wenn nach einem Jahr die Haare nicht nachgewachsen sind, solltest Du an eine Haartransplantation denken.
Seltene Arten von Haarverlust bei Männern
Es gibt noch verschiedene andere Arten von Haarausfall bei Männern, die selten sind und unterschiedliche Ursachen haben:
- Alopezica mucinosa: Auf dem Kopf entstehen viele kleine haarlose Stellen. Es kann zu Narbenbildung kommen. Die Ursache kann eine Hauterkrankung sein.
- Alopezia parvimaculata: Die Ursache für diesen Haarausfall ist eine Infektionskrankheit.
- Alopezia actinica: Der Haarverlust tritt infolge einer ionisierenden Strahlung auf. Sowohl eine Kontamination mit radioaktiven Substanzen als auch eine radioaktive Bestrahlung bei einer Krebstherapie können die Ursache sein.
- Alopezia mechanis: Dieser Haarverlust kann durch Ausreißen von Haaren oder durch Reibung bei häufigem Tragen von Mützen, Caps oder Stirnbändern entstehen. Auch die Belastung durch Hitze und häufiges Kämmen oder Bürsten können diesen Haarausfall begünstigen.
- Alopezia seborrhoica: Eine übermäßige Aktivität der Talgdrüsen führt zu Haarausfall.
Verschiedene Arten von Haarverlust bei Männern können durch bestimmte schwerwiegende Erkrankungen wie Leberzirrhose, Syphilis, Nierenerkrankungen oder Schilddrüsenüberfunktion entstehen.
Können bei Dir andere Arten von Haarverlust bei Männern ausgeschlossen werden, solltest Du Dich an Deinen Hausarzt wenden, der mit einer Blutuntersuchung feststellen kann, ob bei Dir eine solche Erkrankung vorliegt.
Die Einnahme von verschiedenen Medikamenten wie Betablockern zur Blutdrucksenkung, Allopurinol gegen Gicht, blutverdünnenden Medikamenten, Hormonpräparaten mit Testosteron, Schilddrüsenpräparaten oder Anabolika zum Muskelaufbau können zu Haarverlust führen.
Eine Chemotherapie zur Behandlung von Krebserkrankungen führt fast immer zu einem Haarverlust. Nach dem Ende einer Chemotherapie, dem Absetzen oder Wechsel von Medikamenten können die Haare zumeist wieder nachwachsen.
Arten von Haarausfall bei Männern mit einer Haartransplantation behandeln
Arten von Haarverlust bei Männern, bei denen die Haare nicht wieder nachwachsen und bei denen die Behandlungsmöglichkeiten nicht zum Erfolg geführt haben, können ein Grund für eine Haartransplantation sein.
Eine Haartransplantation kann bei den drei häufigsten Arten von Haarausfall bei Männern, erblich bedingtem Haarausfall, diffusem Haarausfall und kreisförmigem Haarausfall, vorgenommen werden. Nicht bei allen Arten von Haarausfall bei Männern, beispielsweise bei einer Alopezia mucinosa, ist eine Haartransplantation möglich.
Methoden der Haartransplantation
Die Haartransplantation wird heute zumeist mit den Methoden Follicular Unit Transplantation (FUT) und Follicular Unit Extraction (FUE) vorgenommen. Welche Methode bei Dir angewendet wird, hängt davon ab, wie der Zustand Deines Haars ist. Der Arzt berät Dich und schlägt Dir die entsprechende Behandlungsmethode vor.
Bei FUT wird ein Streifen der behaarten Kopfhaut aus dem Hinterkopf entnommen. Lediglich die Stelle um das Operationsfeld muss rasiert werden. Der entnommene Streifen kann bis zu 20 Zentimeter lang und 1 Zentimeter breit sein.
Die Entnahmestelle wird vernäht, sodass eine bleibende Narbe entsteht. Aus dem Haarstreifen werden Grafts aus mehreren Haarfollikeln hergestellt und in die vorbereiteten kahlen Stellen eingepflanzt.
Schonender als FUT, aber deutlich zeitaufwendiger ist FUE. Für diese Methode muss der Kopf rasiert werden. Aus der behaarten Kopfhaut werden mit einer Hohlnadel Grafts entnommen, die aus ein bis fünf Haarwurzeln bestehen.
Die Entnahmestellen werden nicht vernäht und heilen narbenfrei ab. Die Grafts werden in die vorbereiteten Stellen eingesetzt. Mit einem Haarroboter kann diese Methode präzisiert werden und noch schonender erfolgen.
Beide Methoden der Haartransplantation werden in örtlicher Betäubung ausgeführt. Die transplantierten Haare fallen nach zwei bis sechs Wochen aus, da die Haarfollikel in die Ruhephase eintreten. Sie wachsen nach etwa drei Monaten wieder nach.
Kosten für die Haartransplantation
Was eine Haartransplantation kostet, hängt davon ab, ob sie in Deutschland oder in der Türkei ausgeführt wird und in welchem Umfang sie erforderlich ist. In Deutschland kann eine Haartransplantation abhängig von den benötigten Grafts 2.000 bis 30.000 Euro kosten.
In der Türkei kann sie etwa um die Hälfte günstiger sein. Häufig werden Komplettpakete mit Krankenhausaufenthalt, Flug, Operation und verschiedenen Leistungen wie Lotion, Shampoo und Nackenkissen angeboten.
Fazit: Viele Arten von Haarverlust bei Männern können behandelt werden
Die häufigsten Arten von Haarausfall bei Männern sind der erblich bedingte oder androgene Haarausfall, der diffuse Haarausfall und der kreisrunde Haarausfall. Die Arten von Haarverlust bei Männern haben verschiedene Ursachen. Du solltest den Arzt konsultieren, der die Ursache aufdeckt und die entsprechende Behandlung vornehmen kann.
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