Nach wie vor sind alleinerziehende Väter eine Seltenheit. Auch wenn es mittlerweile rund 10 Prozent Väter sind, die ihr Kind allein erziehen, ist Alleinerziehen in den Köpfen der meisten Menschen nach wie vor Frauensache.
Alleinerziehende Väter gelten als Außenseiter. Sie machen ihren Job gut, doch sie haben es oftmals schwerer als alleinerziehende Mütter. Dies geht dabei los, dass sie meist in Vollzeitjobs arbeiten und andere Unterstützungsnetze benötigen. Nachfolgend wird erläutert, was alleinerziehende Väter von den alleinerziehenden Müttern unterscheidet.
Alleinerziehende Väter – wie kommt es dazu?
Es gibt immer mehr alleinerziehende Väter, denn die Zahl steigt stetig. Die Gründe sind vielfältig: Die Männer werden meist durch Krisen zu Alleinerziehern, beispielsweise durch den Tod, eine schwerwiegenden psychische oder physischen Erkrankung oder einer Vernachlässigung des Kindes der Mutter, beispielsweise durch eine mangelnde Bindung, Alkoholkrankheit oder Drogenabhängigkeit.
Sie werden ihrer Mutterrolle nicht oder nicht ausreichend gerecht. Dies sind die häufigsten Gründe, dass Väter alleinerziehend werden. So sind es oftmals Notsituationen, aufgrund derer sie sich in dieser Rolle wiederfinden.
Väter wählen bewusst die Alleinerziehung, um den Aufenthalt des Kindes im Heim oder in einer Pflegefamilie zu vermeiden und die familiäre Bindung aufrechtzuerhalten. Die Familiengerichte sind eine wichtige Instanz, denn hier wird in der Regel über das Sorgerecht entschieden.
Alleinerziehende Väter – mehr Skepsis und Beobachtung als bei alleinerziehenden Müttern
Es ist die Gesellschaft, die auf die alleinerziehenden Väter in verschiedener Hinsicht Druck aufbaut. Einerseits erhalten sie zwar Bewunderung, doch andererseits wird ihnen mit Skepsis und Zweifeln gegenüber getreten. Alleinerziehende Väter gelten als Außenseiter und stehen mehr als die Frauen unter Beobachtung.
Dadurch befinden sie sich im Zwiespalt aus Verantwortung, die sie unbedingt übernehmen möchten, aber auch Überforderung, die die Beobachtung und Skepsis oftmals auslöst. Viele leiden unter den Bemerkungen oder den schrägen Blicken der Mitmenschen, die sie meist zu Unrecht und grundlos ernten.
Kind, Haushalt und Beruf unter einen Hut bringen, ist nicht einfach
Kind, Haushalt und Karriere müssen immerhin unter einen Hut gebracht werden, sodass alleinerziehende Väter oftmals Abstriche beim beruflichen Erfolg machen müssen. Andere bleiben, anders als viele alleinerziehende Mütter, in einer Vollzeitbeschäftigung, wobei die Arbeitsstelle häufig noch weiter entfernt vom Wohnort ist. Dies hat einen gehetzten Alltag zur Folge.
Mehr als 80 Prozent der alleinerziehenden Väter sind laut Studien berufstätig, wobei rund 90 Prozent von ihnen über 30 Stunden in der Woche arbeiten, während es bei den Müttern rund 50 Prozent sind. Es ist nicht immer so einfach, den Ansprüchen und Anforderungen des Arbeitgebers zu genügen.
Job- und Existenz-Ängste kommen auf, denn bei Schwierigkeiten des Unternehmens glauben sie, dass sie die ersten sind, die gehen müssten. Verlieren alleinerziehende Väter ihre Arbeit, finden sie nicht so einfach eine neue Anstellung. Bei Beförderungen werden sie häufig übergangen und bei interessanten Projekten nicht berücksichtigt.
Viele Angebote hinsichtlich der Erziehung richten sich an Frauen
Plötzlich ist der Vater alleinerziehend, während sich die vielen Aufgaben davor Mutter und Vater geteilt haben. Sie sind nicht nur Alleinerzieher, sondern auch Alleinversorger und stehen verschiedenen Ängsten gegenüber. Dazu gehören beispielsweise finanzielle Probleme sowie die Angst vor dem aufkommenden Zeitdruck.
Dies setzt alleinerziehende Väter unter psychischen Druck und Stress. Viele Angebote, die es rund um die Erziehung gibt, richten sich an Frauen. Eine väterspezifische Ansprache? Oftmals Fehlanzeige. So leiden alleinerziehende Väter häufig unter mangelnden Austauschmöglichkeiten, Isolation und einer Ausgegrenztheit, da sie sich kaum angesprochen fühlen. Es sollte mehr Angebote geben, die auch die alleinerziehenden Väter mit einbeziehen.
Worauf haben alleinerziehende Anspruch?
Alleinerziehende Väter haben fast die gleichen Ansprüche wie alleinerziehende Mütter. Dazu gehören:
Unterhalt: Auch alleinerziehende Väter haben, genau wie alleínerziehende Mütter, gegenüber der Kindesmutter Anspruch auf Unterhalt für das Kind. Bei Nichtzahlung kann dieser gerichtlich eingeklagt werden.
Kindergeld: Alleinerziehende Väter erhalten Kindergeld.
Steuerlicher Entlastungsbetrag: Alleinerziehenden Vätern steht ebenso ein steuerlicher Entlastungsbetrag zu.
Kinderbetreuungskosten können steuerlich abgesetzt werden, beispielsweise Kosten für Kindergarten, Kita, Schulhort und teilweise eine private Betreuung des Kindes.
Elterngeld: Alleinerziehende Väter steht ebenfalls Elterngeld zu.
Wohngeld. Bei einem niedrigen Einkommen (ohne den Bezug von Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe) haben alleinerziehende Väter Anspruch auf Wohngeld. (abhängig von der Höhe des Einkommens, der Anzahl der Haushaltsmitglieder und der Wohnungsart)
Arbeitslosengeld und Sozialhilfe: Auch alleinerziehenden Vätern steht Arbeitslosengeld und Sozialhilfe zu.
Freistellung bei Krankheit des Kindes
Bei einem erkrankten Kind, das jünger als 12 ist, können alleinerziehende Väter (Mitgliedschaft gesetzliche Krankenkasse) maximal 20 Tage von der Arbeit freigestellt werden. Voraussetzung ist ein ärztliches Attest, dass das Kind krank und pflegebedürftig ist.
Mutter-Kind-Kur: Auch alleinerziehenden Vätern steht eine Mutter-Kind-Kur zu.
Alleinerziehende Väter sollten einfordern, was ihnen zusteht.
Fazit
Im Kopf vieler Menschen wird der Begriff alleinerziehend automatisch mit der Mutter in Verbindung gebracht. Doch es gibt auch alleinerziehende Väter, die leider mit verschiedenen Schwierigkeiten und skeptischen Blicken und Worten zu rechnen haben, da sie als außergewöhnliche Erscheinungen wahrgenommen werden, obwohl sie sich eigentlich den größten Respekt und Anerkennung verdient haben.
Alleinerziehende Väter sind immerhin verantwortungsbewusste und meist gut organisierte Menschen. Dies wiederum sollte ihnen mal gesagt werden, denn es tut dem väterlichen Ego sehr gut und schenkt ihnen Mut und Kraft für die nicht immer so einfache Aufgabe.
So so, die bösen Mütter vernachlässigen also ihre Kinder, sind drogenabhängig oder psychisch krank, ja?
Und die guten Väter sind die Retter, nicht wahr?
Ich kann gar nicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte!!!
Vielleicht sollten Sie mal erwähnen, dass es eine Menge Psychopaten gibt, Männer, die ihre Kinder dazu benutzen, sich an ihrer Ex zu rächen. Die ihr gegenüber gewalttätig waren, und jetzt ihre Gewalt an dem Kind auslassen? Die sich sogar Prostitutierte kaufen, und sie dem Gericht als Lebensgefährtin präsentieren, damit sie an die Kinder kommen.
Das passt sicher nicht in Ihr Weltbild, in meines auch nicht. Aber auch das gibt es, ich erlebe es selber gerade mit:https://www.tag24.de/nachrichten/sorgerechtsstreit-und-konflikt-mit-jugendamt-havelland-kristina-und-daria-becker-358114
Hallo Kristsina Becker,
Keiner stellt in Frage, dass es solche Männer nicht gibt. Jedoch gibt es genügen normale Männer, welche sich um genauso um ihre Kinder kümmer und sorgen. Die meisten Beispiele die wir hier genannt haben, basieren auf Tatsachen, da es sehr selten ist, dass ein Mann die alleinige Obsorge bekommt, außer in extremen Situationen. Da wir ein Männermagazin sind möchte wir die Sichtweise der Männer zeigen. Hierbei geht es nicht darum ein Geschlecht schlechter zu stellen, sondern eher darum, dass man zum Nachdenken anregt.
Das ist doch Quatsch, dass alles anders ist: GENAUSO geht es allen AE Mamas :-)
Aber man/frau denkt wohl gerne, es gehe nur einem selbst so…?
Hallo Anja,
Natürlich erleben die alleinerziehenden Mütter vieles sehr ähnlich, nur sollte man den alleinerziehenden Vätern dieselbe Unterstützung und Förderung zugestehen, auf welche momentan „nur“ alleinerziehende Mütter Anrecht haben. Dabei sollte das Geschlecht keine Rolle spielen.
Meine Güte, was für ein selbstbemittleidender Artikel. Ich könnte kotzen! Fakt ist dass es mir als Frau UND Familienernährerin Auch so geht, und ich denke nicht dass es anderen (alleinerziehenden) Frauen anders ergeht als das, was oben beschrieben wird.
„Mehr als 80 Prozent der alleinerziehenden Väter sind laut Studien berufstätig, wobei rund 90 Prozent von ihnen über 30 Stunden in der Woche arbeiten, während es bei den Müttern rund 50 Prozent sind. Es ist nicht immer so einfach, den Ansprüchen und Anforderungen des Arbeitgebers zu genügen. Job- und Existenz-Ängste kommen auf, denn bei Schwierigkeiten des Unternehmens glauben sie, dass sie die ersten sind, die gehen müssten. Verlieren alleinerziehende Väter ihre Arbeit, finden sie nicht so einfach eine neue Anstellung. Bei Beförderungen werden sie häufig übergangen und bei interessanten Projekten nicht berücksichtigt.“ …wirklich? MIr kommen die Tränen..
Ich persönlich MUSS Auch 40 ST arbeiten/Woche, plus nochmal täglich 3 Stunden Pendelzeit. Das macht 12 St ausser Haus pro Tag. Ich sehe die Kinder eine Stunde vor ZUbettgehzeit. Ich bin wie gesagt Familienernährerin und habe zusätzlich zu Arbeit, Pendelei etc noch Haushalt zu führen, und am Wochenende Einkauf etc pp. Ich arbeite immer in befristeten verträgen, weil die Bereitschaft, eine Frau einzustellen, die 2 Kinder hat, gleich null tendiert. Teilzeitjobs gibt es kaum für qualifizierte JObs. Auskommen muss man mit dem Geld dann doch irgendwie. Ich fürchte Auch ständig um meinen JOb bzw hab immer Stress, weil ich weiss, die nächste Bewerbungsphase kommt bestimmt.
Wenn das Auch mal ein Mann erledigen muss wird geheult, so wie hier. Für Frauen ist das Alltag. Ich denke es sollten noch viel mehr Männer in dieser Situation stecken damit endlich mal das Licht angeht und die Verantwortlichen mal aufwachen, damit das Abeitsleben und Familienleben für ALLE ENDLICH unter einen Hut zu bringen sind
Hallo Kro La,
Das ist sehr beneidenswert, dass Sie das alles so gut managen können.
Ich muss aber aus Erfahrung sagen, dass Männer leider weniger Unterstützung bekommen. In Österreich gibt es verschiedene „Wiedereingliederungsmaßnahmen für den Arbeitsmarkt“ die nur alleinerziehende Mütter in Anspruch nehmen dürfen. Es gibt auch gewisse Förderungstöpfe für Weiterbildungen die nur alleinerziehende Mütter in Anspruch nehmen dürfen. Dies ist eine Diskriminierung und Benachteiligung von alleinerziehenden Väter.
Ich persönlich bin der Meinung, dass alle Alleinerzieher mehr Unterstützung erhalten sollten. Dabei sollte man keinen Unterschied zwischen Müttern und Vätern machen.
Ihr Artikel ist schlecht recherchiert. Sie erwähnen nicht, dass es viele Väter gibt, die der Mutter ihre Kinder aus Rache und Kontrollsucht wegnehmen. Sie schrecken dabei nicht davor zurück, die Mutter ihrer Kinder als psychisch krank und-oder unfähig zu verleumden.
Hallo Andrea,
Der neue Mann ist eine Plattform für Männer, wo Frauen natürlich willkommen sind. Da wir ein Männermagazin sind möchte wir die Sichtweise der Männer zeigen, wenn Sie den Beitrag als „schlecht recherchiert“ empfinden, weil wir die Sichtweise der Alleinerziehende Mütter nicht erklären, müssen wir das so hinnehmen. Die Idee hinter dem Beitrag ist es, nicht Mütter schlecht darzustellen, sondern einfach einen anderen Blickwinkel zu zeigen.
Oh man selten solchen Bloedsinn gelesen. Ich gehe uebringens auch 40 h arbeiten, Wochenends wie Feiertags und bin auch alleinerziehend und verdiene nur Mindestlohn. Klar ist es anstrengend, aber gehoert dazu. Komischerweise hoert man immer ein Gejammere von Maennern, wie waere es mal das Jammern einfach mal sein zu lassen und sich wie jede Alleinerziehende einfach aufbauen etc.
Klingt jetzt vielleicht wie Werbung: Die Mutter-Kind-Klinik Rerik/Ostsee hat diese gesellschaftliche Problematik seit langem im Fokus. Kürzlich wurde ihr väterspezifisches Konzept vom MGW zertifiziert. 2018 werden insgesamt 10 Kurdurchgänge (übers ganze Jahr verteilt) mit väterspezifischen Therapiekonzepten angeboten. Vater-Kind-Kuren werden in der Regel binnen drei Wochen von der Krankenkasse genehmigt und sind dann ein halbes Jahr gültig.
Liebe „Perle“!
Ja, das Leben ist schwer! Besonders im Berufsleben einer Frau! Dennoch ist mir Deine Aussage zu Radikal.
Es gibt genauso, wenn nicht in überschwemmender Form, genug „Gejammere“ seitens der Frauen! Dazu reicht meist nur ein Spaziergang, um irgendwo was in der Art mizubekommen. Eine Differenzierung ist nicht einfach so möglich, da es für jede Gegebenheit/Möglichkeit immer ein Paradebeispiel von Gut und Böse gibt!
Aber eines ist klar. Die rechtlichen Bestimmungen eines männlichen Alleinerziehers und noch schlimmer eines Vater, der Alimente zahlen muss, sind weit aus strenger und inhumaner, als die der Frauen!
Friede & Eierkuchen!
Echt krass, wie viele Kommentare hier ein „Jammern“ vorwerfen, bei denen ich ne deutlich stärker ausegprägte Opferrolle herauslese, als aus dem eigentlichen Artikel hier.
Ich finde zwar auch, dass das mit der stärkeren beruflichen Auslastung kein Argument ist, da sich der Mann ja theoretisch auch für ne Teilzeit entscheiden könnte. Aber dass der Mann kritischer beäugt wird und weniger Unterstützung bekommt, ist ja wohl offensichtlich.
Lass dich nicht fertig machen, Darko! Manchen Menschen fällt es sehr schwer, nicht überall ihre persönlichen Probleme raufzuprojizieren.