Die meisten Menschen lieben warmes, sonniges Wetter und genießen die sommerlichen Temperaturen. Sonnenlicht trägt zu einem angenehmen Lebensgefühl bei, doch zu viel davon, schlägt das Ganze ins Gegenteil um. Übermäßige Sonnenstrahlung lässt die Haut schneller altern und macht sie empfänglich für Hauterkrankungen. Bei der aktinischen Keratose handelt es sich um eine frühe Form des hellen Hautkrebses.
Typische Symptome sind rote Flecken mit Schuppen, die fest an der Haut haften. Die veränderten Zellen sitzen nur in der oberen Hautschicht, der sogenannten Oberhaut. Breitet sich das erkrankte Gewebe von der Oberhaut in die darunterliegende Hautschicht aus, entsteht eine fortgeschrittene Form des Hautkrebses.
Damit sich dieser Ablauf nicht anbahnt, sollten Betroffene die aktinische Keratose rechtzeitig behandeln. Doch wie erkennst Du die Anzeichen der aktinischen Keratose? Was sind die Ursachen? Wie kannst Du Deine Haut schützen? Jetzt erfährst Du alle wichtigen Fakten.
- Welche Symptome können auf aktinische Keratose hinweisen?
- Was sind die Ursachen der Hautveränderung?
- Wie stellt man die Diagnose?
- Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
- Welche prophylaktischen Maßnahmen sind sinnvoll?
- Fazit: Die Gesundheit ist zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.
Die Hauterkrankung zeigt sich mit rötlichen, hautfarbenen oder bräunlichen Flecken. Auch flache Knoten mit rauer, schuppiger Oberfläche sind Anzeichen einer aktinischen Keratose. Bei starker Verhornung der Haut kann ein hartes, spitzes Hauthorn entstehen.
Die Größe der Hautveränderungen liegt zwischen 5 Millimetern und einem Zentimeter. Manchmal verbinden sich die Flecken und Schuppen zu einer größeren Fläche von mehreren Zentimetern. Am häufigsten sind die Hautareale betroffen, die oft mit Licht in Berührung kommen: Nase, Schläfen, Stirn, Ohrmuscheln, Lippen und Wangen.
Die Hauptursache der aktinischen Keratose kann man dem Namen der Erkrankung entnehmen. Keratose (griechisch keras „Horn, Hornhaut“) bezeichnet eine starke Hornschicht. Aktinisch stammt auch aus der griechischen Sprache und bedeutet „durch Strahlen bewirkt“. Demzufolge sind die Sonnenstrahlen Auslöser Nummer 1. Gewisse Risikofaktoren begünstigen die Entstehung der Krankheit:
- chronische Belastung der Haut mit ultravioletter Strahlung
- hohes Lebensalter
- heller Hauttyp
- erbliche Veranlagung
- chemische Auslöser, wie zum Beispiel Tabakrauch
- radioaktive Strahlen sowie Röntgenstrahlen
- bestimmte humane Papillomviren (HPV)
Schuppende und farblich veränderte Haut kann verschiedene Ursachen haben. Nicht immer handelt es sich um aktinische Keratose. Lasse Hautveränderungen deshalb grundsätzlich vom Arzt abklären. Der Arzt erfragt die familiäre Vorgeschichte und klärt, ob bei nahen Verwandten heller Hautkrebs aufgetreten ist.
Außerdem sammelt der Mediziner Informationen, in welchem Maße und mit welchem Hauttyp der Patient dem Sonnenlicht ausgesetzt war. Daraufhin untersucht der Arzt die Hals- und Kopfregion, die Hände und die Unterarme. Auch das Abtasten der Haut kann ein Weg sein, um Unebenheiten zu ermitteln. Weitere Erkenntnisse bringt eine Untersuchung mit einem Auflichtmikroskop.
In unklaren Fällen entnimmt der Mediziner eine Gewebeprobe. Eine Stanzbiopsie klärt auf, ob es sich um eine Keratose oder um eine fortgeschrittene Hautkrebserkrankung handelt. Besonders auffällige aktinische Keratosen entfernt der Arzt mit einem scharfen Löffel oder mit dem Skalpell. Der Eingriff im Rahmen des Diagnoseverfahrens ist bereits eine Behandlungsform.
Im medizinischen Kontext fallen für dieses Krankheitsbild auch andere Begriffe. Synonyme der aktinischen Keratose sind auch:
- aktinische Präkanzerose
- senile Keratose
- Keratosis actinica
- solare Keratose
- Photokeratose
- Lichtkeratose
- initiales spinozelluläres Karzinom
Zur Behandlung der Lichtkeratose stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Bei der Wahl der Behandlungsmethode berücksichtigt der Arzt, welche und wie stark die jeweiligen Hautflächen betroffen sind. Außerdem nimmt der Mediziner Rücksicht auf bisherige Therapieverfahren. Der Patient entscheidet letzten Endes, welche Behandlung er wünscht.
Viele Patienten möchten sich selbst behandeln, indem sie zu Hause ein Gel oder eine Creme auf die erkrankten Hautbereiche auftragen. In diesem Fall ist Geduld gefragt, denn die Cremebehandlung nimmt mindestens 3 Monate in Anspruch. Betroffene, die schnelle Lösungen bevorzugen, nutzen lieber eine photodynamische Therapie (PDT).
Nach ein bis zwei Sitzungen sind gute Erfolge zu erkennen. Eine Kombination aus den 2 Methoden kann auch sinnvoll sein. Dann behandelt der Mediziner die am stärksten ausgeprägten Keratosen im Rahmen der PDT und der Patient wendet für die weniger betroffenen Hautstellen eine Creme an.
Folgende Therapieverfahren helfen dabei, die Gesundheit der Haut wieder herzustellen:
- oberflächliche Abtragung mit dem Skalpell oder mit dem scharfen Löffel (Kürettage)
- photodynamische Therapie (PDT)
- Zerstörung des Gewebes mit elektrischem Strom
- Vereisung mit flüssigem Stickstoff (Kryotherapie)
- Betupfen mit ätzenden Lösungen
- ablativer Laser (Laser mit gewebeabtragendem Effekt)
- Dermabrasion (mechanisches Schleifen)
- chemisches Peeling
- Vitamin A-Säure (Retinoide) in Form von Cremes
- Diclofenac in einem Hyaluronsäure-Gel
- Imiquimod in Form von Cremes
- 5-Fluoroucacil (5-FU) in Form einer Salbe
- 5-Fluoroucacil (5-FU) plus Salizylsäure in Form einer Lösung
Alle genannten Behandlungsverfahren können zur langfristigen Heilung der aktinischen Keratose beitragen, wenn der Patient eine erneute Schädigung der Haut verhindert. Ausgiebige Sonnenbäder oder Solariumbesuche sollten der Vergangenheit angehören. In der Sommerzeit ist es besonders während der Mittagszeit ratsam, die pralle Sonne zu meiden. Der Aufenthalt im Schatten ist die bessere Wahl.
Grundsätzlich ist es hilfreich, im Urlaub und im Garten eher leichte Kleidung zu tragen anstatt Bikini und Badehose. Lockere, dünne Kleidung mit langen Ärmeln und Hosenbeinen schützt die Haut vor zu intensiver Sonnenstrahlung. Ein Sonnenhut ist ein gut geeignetes Accessoire, um den Kopf und das Gesicht zu bedecken. Das Auftragen von Sonnencreme auf nicht bedeckten Hautpartien ist sozusagen eine Pflichthandlung, um einer erneuten aktinischen Keratose vorzubeugen. Besonders Hals, Lippen, Gesicht, Nacken, Handrücken und Ohren sollten mit Sonnencreme bearbeitet sein.
Der Lichtschutzfaktor (LSF) einer Sonnencreme zeigt den Faktor an, um den die Creme die Sonnenbrandgrenze im Vergleich zu nichtgeschützter Haut erhöht. Deshalb ist der LSF ein Maß für den schützenden Effekt im Hinblick auf die UV-B-Strahlung. Allerdings sagt der LSF nichts über den Schutz vor den ebenso krebserregenden UV-A-Strahlungen aus. Patienten sollten auf Sonnencremes zurückgreifen, die neben einem hohen UV-B-Lichtschutzfaktor (am besten 50+) einen UV-A-Schutz abdecken.
Auch in den Wintermonaten und bei bewölktem Himmel ist es für gefährdete Personen empfehlenswert, die Sonnencreme täglich anzuwenden. Bei diesen Wetterverhältnissen ist zwar das Risiko eines UV-B-bedingten Schadens gering, aber die UV-A-Strahlen sind auch aktiv, wenn die Sonne nicht zu sehen ist.
Die Haut ist unser größtes Organ und braucht gewissen Schutz vor bestimmten Umwelteinflüssen. Menschen schätzen das Sonnenlicht und sie setzen sich oft mehr Strahlung aus, als ihnen gut tut. Es gibt fundierte Behandlungsmethoden, um das Fortschreiten der aktinischen Keratose einzudämmen und somit den Hautkrebs zu verhindern. Dennoch hast Du den größten Hebel für Deine Gesundheit selbst in der Hand. Schütze Deinen Körper und gehe sorgsam mit dem Sonnenlicht um.
Seien Sie der erste, der einen Kommentar abgibt