Tausende Menschen werden in Mitteleuropa jedes Jahr wegen einer Kohlenmonoxidvergiftung in den Krankenhäusern behandelt. Viele Fälle könnten verhindert werden, da sie auf unüberlegtes Handeln zurückzuführen sind. Die Gefahren einer Kohlenmonoxidvergiftung sind vielen nicht bewusst.
Da das Gas völlig geruchslos ist, merken die meisten viel zu spät, wenn es austritt und eine Vergiftung einsetzt. Dabei wäre es so leicht, eine Kohlenmonoxidvergiftung zu verhindern: Eine der effektivsten Maßnahmen ist, Heizanlagen und Thermen regelmäßig überprüfen zu lassen. Denn schlecht gewartete Anlagen sind die Hauptgründe, warum es zu Kohlenmonoxidvergiftungen kommt.
Wie gefährlich eine Kohlenmonoxidvergiftung ist
Da es bei einer Kohlenmonoxidvergiftung zu verschiedenen Symptomen kommt, ist die Diagnose auf den ersten Blick schwierig. Die Betroffenen klagen unter anderem über Übelkeit, Herzrasen und Kopfschmerzen. Außerdem kann es bei fortschreitender Vergiftung zu Benommenheit und Halluzinationen kommen.
Schließlich treten Krampfanfälle und akute Atemnot aus. Besonders gefährlich ist eine Kohlenmonoxidvergiftung, wenn das Gas in der Nacht austritt. Dann nämlich werden die Betroffenen im Schlaf bewusstlos und schließlich sorgt ein Atemstillstand für den Tod. Besonders gefährlich ist eine Kohlenmonoxidvergiftung für die ältere Generation, für Patienten mit Herzproblemen und für ungeborene Babys.
Kohlenmonoxidvergiftungen kommen gar nicht so selten vor, wie die Statistik zeigt:
- In Deutschland werden jedes Jahr ungefähr 5.000 Personen mit einer Kohlenmonoxidvergiftung in Krankenhäuser eingeliefert
- Im Jahr 2016 sind 640 Menschen in Deutschland an einer Kohlenmonoxidvergiftung gestorben. Die Fälle häufen sich, im Jahr 2009 waren es nur 280.
- Experten sprechen von einer hohen Dunkelziffer bei Kohlenmonoxidvergiftungen, da leichte Fälle oft nicht richtig diagnostiziert werden
Unterschätzte Gefahr der Kohlenmonoxidvergiftung
Als „leiser Mörder“ bezeichnen viele Experten Kohlenmonoxid, das unter der Abkürzung CO bekannt ist. Denn immerhin ist das Gas geruchs- und geschmacklos. Das macht Kohlenmonoxid so gefährlich, da man die Gefahr meist zu spät erkennt.
Schon relativ geringe Mengen reichen aus, um den Körper nachhaltig zu schädigen. Atmest du CO ein, bindet es sich schon nach wenigen Atemzügen an die roten Blutkörperchen und blockiert hier die Sauerstoffaufnahme. Im Nu wird dein Körper mit zu wenig Sauerstoff versorgt, was fatale Folgen hat.
Schon bei einem geringen Kohlenmonoxid Wert von 200 ppm spürst du Schwindel, Ermüdung und Kopfschmerzen. Bei einem doppelt so hohen Kohlenmonoxid Wert in der Atemluft kommt es nach drei Stunden zu einer lebensbedrohlichen Situation. Bei einem hohen Kohlenmonoxid Austritt von 3.200 ppm setzt der Tod innerhalb einer halben Stunde ein.
Bei einer Kohlenmonoxidvergiftung langt es nicht aus, sich an die frische Luft zu begeben, um den Sauerstoffmangel auszugleichen sind therapeutische Maßnahmen notwendig. Damit sich dein Körper vollständig regenerieren kann, muss das Blut mit einer großen Menge an Sauerstoff angereichert werden.
Das passiert in einer Druckkammer bei einer Hyperbaren Sauerstofftherapie, die in ausgewählten Krankenhäusern durchgeführt wird. Viel besser ist es allerdings, die Risikofaktoren für eine Kohlenmonoxidvergiftung zu minimieren.
Maßnahmen, um eine Kohlenmonoxidvergiftung zu verhindern
Viele Fälle von Kohlenmonoxidvergiftungen lassen sich auf eine schlecht gewartete Therme zurückführen. Normalerweise gelangt warme Abgasluft aus Gasthermen über einen Kamin ins Freie. Vor allem bei schwülem Tiefdruckwetter kann es dazu kommen, dass die Abgase nicht genügend Auftrieb haben und sich im Kamin stauen.
Dann kommt es zu einem von Experten als „Wärmestoppel“ bezeichneten Phänomen, der für die Bewohner lebensgefährlich ist. Ein weiterer Risikofaktor sind verstopfte Düsen in der Therme. Dann kommt es zu einer unvollständigen Verbrennung, die mit einer vermehrten Kohlenmonoxidbildung einher geht.
Vorbeugen kannst du mit einer Thermenwartung, die ein Profi am besten jedes Jahr durchführt. Zum umfangreichen Check gehören die Reinigung des Wärmetauschers und des Brenners und die Prüfung und Erneuerung von Verschleißteilen. Bei einer Abgasmessung wird kontrolliert, ob die Therme voll funktionstüchtig ist.
Die Therme ist jedoch nicht die einzige Gefahrenquelle für eine Kohlenmonoxidvergiftung. Auch in den eigenen vier Wänden mit Holzhohle zu grillen ist keine gute Idee. Kohlenmonoxid entsteht nämlich überall dort, wenn Brennstoffe wie Benzin, Gas und Kohle nicht vollständig verbrennen, weil die entsprechende Sauerstoffzufuhr nicht gewährleistet ist.
Daher solltest du niemals in deiner Wohnung oder in deinem Haus mit Holzkohle oder Gas grillen. Selbst wenn du alle Fenster öffnest, setzt du dich akuter Lebensgefahr aus. Wenn du Steaks, Würstchen und anderes Grillgut zu Hause zubereiten möchtest, benutzt du am besten einen Elektrogrill.
Eine weitere Gefahrenquelle für eine Kohlenmonoxidvergiftung sind Lagerräume für Pellets. Die kleinen gepressten Holzteile gelten als umweltfreundliche Heizmethode, weil sie aus einem erneuerbaren Rohstoff hergestellt werden.
Doch in der Produktionsweise liegt auch eine Gefahr: Bei der Verarbeitung der fest gepressten Späne wird nämlich Kohlenmonoxid freigesetzt. Daher sollten Pellets nur in gut belüfteten Lagerräumen aufbewahrt werden.
Das Problem besteht hauptsächlich in Großlagern, ist aber auf keinen Fall zu unterschätzen. Wenn du zu Hause mit Pellets heizt und auf Nummer sicher gehen möchtest, bringst du am besten einen CO2 Melder an. Außerdem solltest du in eine professionelle Lagermöglichkeit investieren und die Pellets keinesfalls offen im Keller aufbewahren.
Fazit
Wenn du das Risiko einer Kohlenmonoxidvergiftung verringern möchtest, lässt du am besten eine regelmäßige Thermenwartung durchführen. Dabei werden Markengeräte von Junkers, Baxi, Vaillant, Saunier Duval und Wolf von Grund auf geprüft und gereinigt.
Neben einer Funktionskontrolle wird im Zuge der Wartung auch der Brenner gereinigt und bei Bedarf Verschleißteile ausgetauscht. Somit wohnst du sicher in deinem Eigenheim und musst die schleichende Gefahr des geruchslosen Gases nicht fürchten.